Die Situation in der heutigen VUCA-Zeit ist für sich betrachtet schon sehr komplex und dazu kommt seit Monaten der Umgang mit der Corona-Pandemie, die viele Betriebe und ihre Mitarbeiter an den Rand der Belastungsgrenze und darüber hinaus führt.

Situation VUCA

Die ökonomische, digitale und menschliche Entwicklung speziell in den vergangenen 20-30 Jahren vollzieht sich immer rasanter. Daraus ist in den 1990er der Begriff VUCA entstanden. Der Begriff „VUCA“ steht als Akronym für die englischen Begriffe volatility, uncertainly, complexity und ambiguity.
Auf Deutsch so viel wie Unbeständigkeit, Unsicherheit, Komplexität und Mehrdeutigkeit.
Diese Entwicklung erfordert von Unternehmen und Führungskräften eine konsequente und schnelle Weiterentwicklung der Führungs- und Kommunikationskompetenzen.
Spannend ist in dem Zusammenhang, dass in dem Begriff VUCA auch gleich die Lösung des Ganzen enthalten ist, nämlich: vision, understanding, clarity, agility, zu Deutsch: Vision, Verstehen, Klarheit und Agilität.
Darauf gehe ich später noch genauer ein.

Wertesysteme und Kommunikation

Erschwerend kommt hinzu, dass heterogene Mitarbeiterstrukturen mit unterschiedlichen Werten/Wertesystemen ebenfalls mit ihren Bedürfnissen wahrgenommen/berücksichtigt werden müssen, um die Ziele des Unternehmens zu erreichen. Generation als Begriff bezeichnet Gruppen von Individuen, die in ihrer Kindheit und Jugend von kollektiv bedeutsamen Bedingungen und Ereignissen geprägt worden sind. Sie unterscheiden sich voneinander in Werten, Denkmustern, Präferenzen und Einstellungen.
Die Übersicht zeigt die Spannen der jeweiligen Geburtsjahrgänge.

Traditionalisten        Babyboomer      Generation X        Generation Y          Generation Z

1922-1955             1955-1969        1965-1980          1980-2000            1995-2010

Die Mitarbeiter (auch die erfahrenen Generationen) wollen mehr denn je einer sinnhaften Arbeit nachgehen sowie wahrgenommen und wertgeschätzt werden, auch und gerade in diesen bewegten Zeiten. Zu guter Letzt darf noch auf die individuellen Kommunikations- und Verhaltenspräferenzen abgezielt werden, damit es nicht durch „wenn auch hoffentlich unbeabsichtigt“ fehlerhafte Verhaltens- und Sprechweisen zu weiteren Störungen, Missverständnissen und Ineffizienzen kommt.
Damit dies alles gelingt, erkläre ich im Nachgang den VUCA-Lösungsansatz.

VISION:
In dieser besonderen Gemengelage gilt es die Übersicht zu behalten und eine klare Vision von Zielen und Ergebnissen zu haben, die erreicht werden sollen. Gleichwohl gilt es dabei zu beachten, die gewählten Strategien und Vorgehensweisen regelmäßig (je nach Branche früher oder später) auf den Prüfstand zu stellen und flexibel auf die Gegebenheiten zu reagieren, getreu dem Motto: Sei nicht planlos und lass den Plan los. Wichtig ist, die Führungskräfte/Mitarbeiter mit einzubeziehen, Verantwortung zu delegieren und gleichzeitig die Kreativität/den Ideenreichtum aller Mitarbeiter zu nutzen, um neue Visionen/Ziele bzw. Strategien zu entwickeln. Natürlich sollte der Geschäftsführer/Inhaber/Vorgesetzte als gutes Beispiel voran gehen und seine Vorbildfunktion verantwortungsbewusst wahrnehmen.

VERSTEHEN:
Dass die aktuelle Lage für viele schwierig ist, liegt auf der Hand und es gibt zwei Möglichkeiten, damit umzugehen. Die Erste ist, den Kopf in den Sand zu stecken, zu resignieren oder sogar aufzugeben. Dann überlassen Sie anderen die Entscheidungen, denn keine Entscheidung zu treffen ist auch eine Entscheidung. Das hilft allerdings niemandem und einem selbst geht es deswegen auch nicht besser. Die Zweite und bessere Wahl ist, die Situation so anzunehmen, wie sie ist, Chancen zu finden und das Beste daraus machen. Dass dabei auch einmal negative Gedanken aufkommen, ist ganz klar und diese dürfen wahrgenommen und akzeptiert werden. Hier gilt es, Ruhe und Objektivität zu bewahren und auszustrahlen. Beispiel: Wenn der Kapitän auf der Brücke im Sturm die Ruhe bewahrt, hat er das Vertrauen der Mannschaft und sie gehen mit ihm durch dick und dünn. Läuft er kopflos durch die Gegend, wird seine Mannschaft diesem Beispiel folgen.

KLARHEIT:
Wenn die ersten beiden Phasen durchschritten sind, geht es daran, alles zu sortieren, zu strukturieren und zu priorisieren. Von Vorteil ist, sich einen Überblick über die vorhandenen Ressourcen zu verschaffen, sowohl zeitlich, finanziell und auch an die Mitarbeiter zu denken. Die gut durchdachten Entscheidungen werden nun kommuniziert und auf die umsetzenden Führungskräfte/Mitarbeiter delegiert. Auch hier ist eine hohe Transparenz nötig, denn wenn alle wissen, was wann warum und durch wen wie erreicht werden soll, ziehen alle an einem Strang bestenfalls sogar in die gleiche Richtung.

AGILITÄT:
Nun werden die Maßnahmen umgesetzt und die Ergebnisse genau verfolgt, um ggf. Kurskorrekturen vorzunehmen. Hier ist unbedingt notwendig, eng im Dialog mit allen zu bleiben, reichlich zu loben, Erfolge und Fortschritte und wenn sie auch noch so klein sind, zu wertschätzen und zu feiern. Und wenn einmal etwas nicht funktioniert hat, dann probieren Sie etwas anderes aus. Fehlschläge dabei nicht immer gleich als Scheitern zu betrachten, sondern als Feedback darauf etwas Neues ausprobiert zu haben, vermeidet Demotivation und Frustration. Agieren Sie flexibel und mit viel Spaß, denn herausfordernde Situationen bringen neue Lösungen zum Vorschein, auf die vorher überhaupt keiner gekommen wäre. Gleichzeitig gibt das Ganze einen Innovationsschub und Sie gehen als gesamte Struktur gestärkt durch die Krise und aus der Krise in die Zukunft.
Zum Stichwort „Agilität“ folgendes: Es nützt nichts, in den alten Strukturen und Prozessen zu bleiben und nur unter dem neuen Motto: „Wir sind jetzt agil!“ zu arbeiten. Veränderung darf Einzug halten.

FAZIT:
Flexibel, offen, positiv und transparent zu bleiben und gleichzeitig authentisch Vorweg zu gehen ist das Gebot der Stunde für Führungskräfte. Silodenken und Festhalten an alten Strukturen führt unweigerlich zu Problemen. Nehmen Sie ihre Mitarbeiter mit auf den Weg, hören Sie zu und nehmen Sie die individuellen Herausforderungen ihrer Mitarbeiter wahr und agieren Sie entsprechend. Schließlich kommt es immer auf den Blickwinkel an. Was für Sie ein Leichtes ist, kann für einen anderen Menschen eine große Herausforderung darstellen.

Wenn Sie den Mut haben, tiefer in diese Themen einzusteigen, dann nehmen Sie gerne Kontakt mit mir auf. Ich unterstütze und begleite Sie, die Chancen der heutigen Zeit zu nutzen.

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